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Kulturwissenschaftliche Fakultät

Lehrstuhl für Neueste Geschichte – Prof. Dr. Isabel Heinemann

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Hauptseminar, SoSe 2025, Mittwoch, 14.15 bis 16.00, Anmeldung bis 20.2.2025!

20.01.2025

Prof. Dr. Britta-Marie Schenk, Luzern / Prof. Dr. Isabel Heinemann, Bayreuth

Hauptseminar Zeitgeschichte Universitäten Luzern und Bayreuth

Rethinking Richard Wagner - Epoche, Mythos, Rezeption. Eine zeithistorische Spurensuche in Luzern und Bayreuth

Richard Wagner (1813-1883) gilt als einer der erfolgreichsten, zugleich aber auch umstrittensten Komponisten. Schon zu seinen Lebzeiten entstand ein ausgiebiger Genie-Kult, den Familie und Weggefährten nach seinem Tod zum Wagner-Mythos verdichteten und pflegten. Doch Wagner schuf nicht nur weltberühmte Opern und begründete die Festspieltradition in Bayreuth, sondern war auch der Verfasser der antisemitischen Schrift „Das Judentum in der Musik“ (1850/1869). Deren Überarbeitung und Verschärfung entstand im Exil in Tribschen, einem Quartier Luzerns, wo Wagner die Zeit von 1866 bis 1872 verbrachte, bevor er mit seiner Familie nach Bayreuth übersiedelte. Wagner war jedoch nicht nur begnadeter Künstler und intellektueller Antisemit, er erlebte auch Umbrüche des 19. Jahrhunderts als Zeitgenosse: Er nahm an der 1848er Revolution in Dresden teil, ging ins Exil, traf Marx und Heine in Paris, Nietzsche in Luzern. Vor allem aber verbrachte er in Luzern und Bayreuth längere Schaffensphasen in einem sonst eher unsteten Leben, hinterließ gerade dort Spuren (und Museen), die wir aus transnationaler Perspektive in einem gemeinsamen Hauptseminar der Universität Luzern und Bayreuth neu untersuchen und miteinander ins Gespräch bringen wollen.

Das Hauptseminar widmet sich erstens der historischen Epoche des langen 19. Jahrhunderts und fokussiert hierbei auf den Antisemitismus Wagners und seiner zweiten Ehefrau Cosima. Es fragt nach politischen Konstellationen und individuellen Handlungsmöglichkeiten, um Wagner historisch zu verorten. Zweitens geht es darum, den „Wagner-Mythos“ auf Selbst- und Fremdinszenierung von Künstler und Werk zu befragen. Drittens untersuchen wir die Rezeption Wagners anhand der Ausstellungen in Luzern und des Wagner-Museums und Wagner-Archivs Bayreuth, des Festspielhauses und der medialen Inszenierung der Bayreuther Festspiele.

Das Hauptseminar (Zeitgeschichte) steht fortgeschrittenen Studierenden der historischen Studiengänge offen. Es können jeweils 15 Studierende der Universitäten Luzern und Bayreuth teilnehmen. Es findet eine Exkursion nach Luzern (7.-9.5.2025) und nach Bayreuth (14.-16.5.2025) statt. Hierfür wird ein Unkostenbeitrag in Höhe von rund 100 E zu zahlen sein, die restlichen Reisekosten werden von den Universitäten getragen. Die Teilnahme an beiden Exkursionen ist für die Teilnehmenden verpflichtend. Neben den Exkursionen findet die Lehre in Präsenz und teilweise per zoom (gemeinsame Sitzungen der Luzerner und Bayreuther Gruppe) statt. Eine verbindliche Anmeldung ist bis zum 20.2.2025, 10.00 erforderlich. Digitale Vorbereitungssitzung für die Bayreuther Studierenden per Zoom, 20.2.25, 12.00. Anmeldung und Versand des Zoom-Links über die Teamassistenz des Lehrstuhls für Neueste Geschichte, Ilona Rümpelein neueste.geschichte@uni-bayreuth.

Literaturempfehlungen:

Udo Bermbach: Mythos Wagner, Berlin 2013. Anno Mungen: Hier gilt‘s der Kunst: Wieland Wagner 1941-1945, Frankfurt a.M. 2020. Herfried Münkler: Marx, Wagner, Nietzsche. Welt im Umbruch, Hamburg 2022. Dieter Borchmeyer: Richard Wagners Antisemitismus. In: APuZ 2013, https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/160065/richard-wagners-antisemitismus/

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